Der erste Beitrag eines Blogs heißt traditionell bei WordPress „Hallo Welt“. Ich nutze ihn gerne, um den Besuchern des Blogs etwas darüber zu erzählen, warum es diese Seite gibt.
Der Komponist Franz-Josef Breuer (1914 – 1996) ist mein Vater. Ich wurde 1964 als letztes von vier Kindern geboren und habe ihn als liebevollen, wenn auch stets beschäftigten Vater erlebt. Leider wohnten wir nicht zusammen – aber doch nah genug, um ihn fast täglich zu sehen. In meiner Kindheit lebte er eine Straße weiter, später lebten wir Tür an Tür, bis ich nach der Bundeswehr 1986 meinen eigenen Hausstand gründete.
In meiner Kindheit war Musik allgegenwärtig: Im Wohnzimmer stand ein Flügel, auf dem neue Melodien kurz mal vorgespielt werden konnten, im Arbeitszimmer meiner Mutter, Karin Burgdorf, lagen immer die neu veröffentlichten Schallplatten und manch ein Abend wurde damit verbracht, einen gutem Text für ein neues Lied zu finden. Die Zigarre in der linken Hand und mit der rechten Hand die gesprochene „tatata“-Musik zu unterstützen – so erinnere ich viele Abende.
Wenn ich zu meinem Vater ins Arbeitszimmer durfte, war ich immer tief beeindruckt. der große Raum mit dem wuchtigen, lederbezogenen Schreibtisch, den vielen Büchern und der samtgelben Couchgarnitur von der aus man einen schönen Blick in den gepflegten Garten hatte. Vor dem Arbeitszimmer gab es einen Flur, wo all die Schallplattencover hingen – und einen Nebenraum mit den Goldenen Schallplatten, den Platin-Schallplatten und den vielen Auszeichnungen. Das war zugleich einer von zwei Archivräumen.
Viele andere Künstler waren in der Bredenbekstraße 10 in damals Hamburg Ohlstedt oder in der Diestelstraße 15a zu Gast. Das war immer eine lustige Truppe, symphatische, offene Künstler, denen ihr Erfolg nicht zu Kopf gestiegen war.
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Ich starte nun, im Jahr 2017, diese Webseite, weil ich die Erinnerung an ihn als großartigen Menschen und herausragenden Künstler aufrechterhalten will. Das ist – zugegeben – sehr spät. Vielleicht auch zu spät – denn das Musikgeschäft ist schnelllebig.
Mit über 6.000 Schallplatten war Franz-Josef Breuer einer der großen deutschen Komponisten im Nachkriegsdeutschland. Seine Platten haben eine ganze Generation bewegt und unterhalten. Er arbeitete mit Lale Andersen, Udo Jürgens, Hildegard Knef, Anna Moffo, Freddy Quinn, Hermann Prey, Anneliese Rothenberger, Willy Schneider, Fritz Wunderlich, Helmut Zacharias und vielen weiteren.
Die Rechte an allen Werken meines Vaters liegen nun bei meiner Halbschwester Angelika Eggert. Ich stelle gerne einen Kontakt her, wenn Interesse an Neuaufnahmen oder Bearbeitungen besteht.
Ich werde versuchen, auf dieser Seite einen Überblick über Leben und Werk meines Vaters zu geben, ich freue mich auf Kommentare und Ergänzungen.
Markus Burgdorf